My Moments Meine Vollmondwanderung auf die Rigi
Abenteuer kommt aus dem
lateinischen advenire und bedeutet Ankunft.
Damit umgrenzt es seinen ganzen Inhalt. Nach einem richtig bestandenen
Abenteuer ist man angekommen: bei sich selbst.
Es gibt im Leben manchmal Momente, Wünsche, Träume, die ich erfüllen möchte. In der Vollmondnacht, am 10. auf den 11. Juni 2017 war es soweit, ich hatte mir schon lange etwas ausgedacht und habe mir eine Wanderung von Hinterbergen oberhalb Vitznau auf die Rigi Kulm gut vorbereitet. Und das ganz alleine, dh. der Vollmond und ich. Nach einer Einladung am Samstag 10. Juni 2017 zum Candle Night Dinner auf dem Titlis, der Horizont zum Sonnenuntergang zeigte ein gelb-oranger Schimmer ging es um 23.00 Uhr mit der letzten Bahn vom Titlis nach Engelberg. Mein Auto habe ich bis nach Luzern mitgenommen, in der Annahme, dass ich diese Nacht die Vollmondtour machen werde. Alles klar, bei mir und beim Mondschein. Also stieg ich um Mitternacht in Luzern in mein Auto um und fuhr nach Vitznau. Auf dem finsteren Parkplatz bei der Hinterbergenbahn wechselte ich mein Kleidli mit den Wanderhosen, montierte die Stirnlampe, fütterte die Parkuhr und den Billetautomat, stieg in das 6er Bähnli, drückte den Startknopf und schon ging die leise knatternde Fahrt nach oben los. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, alleine in stockdunkler Nacht in einer Luftseilbahn, aber es war aber ein wunderbares Gefühl, die vielen verschiedenen Lichter, Umrisse des Vierwaldstättersees….. sagenhaft. Oben bei der Bergstation dachte ich schon; willst du wirklich da ganz alleine hoch gehen, 3.5 Std. Wanderzeit bis zu Rigi Kulm? Mit Respekt lief ich los, der Vollmond begleitete mich die erste Viertelstunde auf der Bergstrasse. Weil ich diese Wanderung noch nie rekognosziert habe, musste ich mich im vorherein gut vorbereiten, also, ich wusste bei jeder Vergabelung und Baumgruppe wie ich laufen musste. Da kamen doch schon die ersten … Gedanken, ich hatte ja nicht mal ein Wanderstock bei mir….was mache ich, wenn ein streunender Hund auf mich zukommt?....bei einem Holzplatz nahm ich ein kleines scharfes Holzscheit mit, imfau… ein wildes Tier mich angreifen sollte! Ich war dankbar um meine Stirnlampe, denn der Vollmond scheint ja nicht allenorts auf meinen Wanderweg, der durch Waldstücke und kleine stotzige Weglein führte. Vorbei an weidenen Viechern ging es obsi Richtung Rigi. Unterhalb vom Chli Dosse, leuchten links 2 Augen…. Mägu; siehst du, was dir alles passieren kann?....Nein ich hatte keine Angst…ich musste aber wissen, um welches Tier es sich handelt… es war eine Katze, weit weg von einem Bauernhof. Aber ehrlich gesagt, etwas mulmig war mir schon. In Begleitung vom Vollmond nahm ich der Weg obsi, am Felsenweg vorbei an Rigi First und über Rigi Staffel zum Rigi Kulm. Um 3.30 Uhr war ich am Ziel, die Rigi gehörte zu dieser Stunde mir ganz alleine. Diese Vollmondnacht-Stimmung, die Siluette am Horizont, sagenhaft schön! Nicht nur Sterne funkelten am Himmel, sondern auch die Russische Raumstation blinzelte auf die Erde. Schon bald wurde der kleine gelbe Streifen am Horizont heller und verfärbte sich in orange und rot. Dann hörte ich plötzlich Stimmen, zwei Burschen hatten die gleiche glorreiche Ideen, nachts auf die Rigi zu wandern, wie ich. Nach und nach kamen von allen Seiten des Berges Wanderer, um den Sonnenaufgang zu sehen. Als die feuerrote Sonnen-Kugel um 5.32 Uhr am Horizont erschien, standen sicher 80 Sonnenhungrige da und genossen den wunderbaren Augenblick. Jeden Tag geht die Sonne auf, aber in diesem Augenblick wurde es mir noch mehr bewusst, wie schön die Natur ist.
Es ist schon ein wunderbares Gefühl: du stehst auf einem Berg, der Tag fängt erst an, du fühlst dich so frei, so glücklich! Nach einem kleinen Imbiss nahm ich bewusst den gleichen Weg zurück, denn ich wollte ja sehn, was für Blumen am Wege stehn und was alles Schöne die Natur uns zu bieten hat. Auf einem Picknickplatz fand ich eine hölzige Liege, genau das richtige für mich, denn ich hatte diese Nacht noch keine Zeit zum ruhen. Ich legte mich auf die Liege und an der langsam wärmenden Sonne schlief ich bald ein. Kostbar ehrlich ! Um 9.00 packte ich meinen Rucksack und kehrte zum Abschluss im Rest. Hinterbergen (zu empfehlen) zu einem verdienten Kaffee und Gipfel ein. Ich nahm wieder die Luftseilbahn nach Vitznau und um 12.00 war ich zufrieden daheim. Unvergesslich.
ÜBRIGENS: am 6. August 2017 führe ich Interessierte auf diese Vollmondtour